Top 10 Aktivitäten in Island
Was sind die Top 10 Aktivitäten in Island? Das ist natürlich sehr subjektiv. Aber wir kennen das Problem: Da steht ihr nun auf der wunderschönen Insel und wisst nicht, was tun! Natürlich fühlt ihr euch nicht aus Mangel an Aktivitäten gelähmt, sondern eher wegen der schier überwältigenden Flut an Indoor- und Outdoor-Möglichkeiten. Wir haben unsere zehn Top-Aktivitäten für euch zusammengestellt.
1. Ein Muss: der Golden Circle
Es führt nichts drumherum: Die Fahrt auf dem Golden Circle gehört mit seinen spektakulären landschaftlichen Höhepunkten einfach zum Islandurlaub und als Top-Aktivität auf die To-do-Liste. Ein Bild des in den Himmel sprießenden Geysirs Strokkur ist Standard in der „Best-of-Island“-Fotosammlung und wird sich garantiert im Gedächtnis als unvergesslich einprägen.
Und warum nicht ein bisschen Partystimmung mitbringen? Jede Eruption der explosiven, heißen Fontäne wird gern von den kollektiven Bewunderungsrufen der Menge begleitet – also mitkreischen! Besucher sind übrigens auch bei Wind und eisigen Temperaturen fast immer da. Egal, für den berühmtesten Geysir der Welt lohnen sich klamme Finger ebenso wie ein bisschen Anstehen!
Thingvellir: Tanz zwischen den Kontinentalplatten
Nach dem Geysir ins Auto steigen, aufwärmen und weiter zum Nationalpark Thingvellir (isländisch: Þingvellir) fahren, dem kulturellen wie geologischen Outdoor-Highlight am Golden Circle! Hier fand vor über 1000 Jahren das Althing statt, die erste Parlaments-Versammlung der Geschichte, ihr blickt also direkt auf den Geburtsort der isländischen Demokratie.
Spektakulär und einzigartig ist, dass man hier zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte entlang wandern kann, vorbei an imposanten Spalten und Rissen in den Felsen. Der Anblick vom größtem See in Island, dem Þingvallavatn, wird eigentlich nur vom Öxarárfoss übertroffen, dem Wasserfall, der über die Almannagjá-Schlucht pittoresk auf Felsen prallt – ein bisschen fühlt man sich hier wie in einer Fantasy-Filmkulisse. Nicht umsonst kam er als Drehort bei der Serie „Game of Thrones“ mehrfach vor.
Apropos Wasserfall: Im Trio der Golden-Circle-Tour sollte der Gullfoss nicht fehlen. In zwei Stufen zu je 10 und 22 Meter rauschen die donnernden Wassermassen des Flusses Hvítá in die Tiefe und verschwinden in einem zerklüfteten, tiefen Canyon. Für einen Tag sind das doch genügend Aktivitäten, oder?
2. Eintauchen in die Blaue Lagune
Okay, sie stinkt, ist immer voll und undurchsichtig milchig – und trotzdem müsst ihr beim Besuch in Island einfach in die Blaue Lagune eintauchen. Das Label als meistbesuchtes geothermisches Bad des Landes kommt nicht von ungefähr: Das heiße Becken ist reich an Mineralien und guten Bakterien, was der Lagune den Ruf als Heilquelle eingebracht hat. Also ab in das nach Schwefel „duftende“ Nass mit Badewannentemperatur.
Wenn ihr den Spa-Flair voll ausreizen möchtet, solltet ihr eine der angebotenen Kieselsäuremasken auflegen. Dank der spektakulären Outdoor-Lage inmitten der unglaublichen von Vulkanen geprägter Natur, wirkt der Ausblick durch den aufsteigenden Dampf des Thermalbads zudem wie eine Therapie für die Sinne.
Gerade mal zehn Minuten vom internationalen Flughafen Keflavík entfernt und dreißig Minuten vom Stadtzentrum Reykjaviks, ist die Blaue Lagune perfekt als Start oder als eine der letzten Aktivitäten des Islandurlaubs. Tipp: Eintrittskarte im Voraus buchen! Und wer glaubt, das wäre der einzige tolle Badespass in Island, der irrt gewaltig. Wie wäre es mit der Sky Lagoon? Krauma? Secret Lagoon? Vök Baths?.....
3. Halbinsel Snaefellsnes: auf den Spuren von Jules Verne
Wenn Jules Verne hier Inspiration gefunden hat, dann wisst ihr, dass sich ein Ausflug zum Snæfellsjökull lohnt! Der über 700.000 Jahre Snæfellsjökull ist durch seine imposante, von Gletschern bedeckte Erscheinung einer der berühmtesten Vulkane Islands. Und Jules Verne verewigte den Snæfellsjökull in seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“: Hier befindet sich im Buch der Einstieg in die Unterwelt. Wir fanden das Portal zwar nicht, gingen dafür aber mit einer Fülle spektakulärer Fotos nach Hause.
Ein Tagesausflug auf die Halbinsel Snæfellsnes, auf der der Snæfellsjökull thront, ist zudem dank der vielen zerklüfteten Lavafelder, begehbarer Lavaröhren (Jules Verne lässt grüßen), einer dramatischen Küstenlinie und der berauschenden Tiervielfalt ein Trip-Highlight in Island. Aktivitäten wie Wanderungen oder Walbeobachtungen sollten unbedingt auf euer Outdoor-Programm.
Wir als „Game of Thrones“-Fans konnten uns bei der Tour in den Norden der Halbinsel auf keinen Fall den berühmtesten und meistfotografierten Berg Islands entgehen lassen: dem Kirkjufell. GoT-Kenner werden den aufstrebenden, kirchturmartigen Kirkjufell aus der Show wiedererkennen. Ein beeindruckender Outdoor Trip um die Halbinsel Snaefellsnes.
4. Beach-Time an den Stränden im Süden von Island
Das Einzigartige an Island? Die Vielfalt! Bei Trips und Touren über die Insel warten riesige Gletscher, explosive Geysire, tiefe Lavahöhlen auf euch – und auch glitzernde Strände. Genügend Freiraum für Aktivitäten. Der schwarze Sand an der Südküste wirkt märchenhaft, die Landschaft ist karg, eindringlich und sagenumwoben: So sollen die eindrucksvollsten Felsformationen Reynisdrangar am Strand von Reynisfjara Trolle sein, die im Licht der Morgensonne erstarrt sind. Sie sind dem Berg Reynisfjall zugewandt, an dem sich sechseckige Basaltsäulen in die Höhe heben. Mystischer geht es kaum.
Nur wenige Gehminuten von Reynisfjara entfernt könnt ihr den Felsbogen Dyrhólaey bewundern. Auf dem Gipfel habt ihr eine berauschende Aussicht auf die Umgebung – wenn ihr im Sommer eine Tour hierher macht, könnt ihr mit ziemlicher Sicherheit riesige Kolonien der putzigen Papageientaucher an den Hängen sehen.
Weiter östlich befindet sich zudem die Gletscherlagune Jökulsárlón und der sogenannte Diamond Beach. Hier funkeln Tausende Eis-Stücke wie Diamanten in der Sonne. Und wann könnt ihr schon sagen, dass ihr auf einem Diamanten-Meer gewandert seid? Wenn ihr Lust auf mehr Aktivitäten habt, dann wandert einfach auf den ausgeschilderten Wegen rund um die Gletscherlagune.
5. Magische Naturspektakel in Skaftafell
Und ab zum nächsten Fantasy-Film-Set-Gefühl! Die Natur im Skaftafell-Nationalpark an der Südküste von Island ist so märchenhaft schön, dass uns eine Gruppe Trolle am Wegesrand kaum beeindruckt hätte. Früher ein eigener Nationalpark, ist das Naturschutzgebiet heute Teil des Vatnajökull-Nationalparks.
Auf einer Fläche von 4.800 Quadratkilometern wartet auf euch ein Paradies für Outdoor Touren zu flirrenden Birkenwäldern, schwarzem Vulkansand, dramatischen Bergspitzen, Gletscherbächen und vereisten Flüsse auf euch – eine Landschaft, die jahrhundertelang durch das ständige Duell zwischen Feuer und Eis geformt wurde.
So haben die faszinierenden Gletscherzungen und Lagunen ihren Ursprung im größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull. Als eine der Top Aktivitäten solltet ihr die kurze Wanderung zum Wasserfall Svartifoss in eurem Outdoor Programm festlegen: Hier fließt das Wasser über eine beeindruckende Klippe aus Basaltsäulen.
6. Besuch der Wikingerwelt
Klar, die meisten Aktivitäten in Island finden sich draußen, aber die Insel bietet auch viele Indoor Hightlights wie das Viking World Museum, das euch in die Zeit der Wikinger zurückversetzt. Gelegen an der Faxafloi-Bucht zwischen dem internationalen Flughafen und Reykjavík, sind nicht nur die Ausstellungen einen Trip wert! Das 2009 eröffnete spektakuläre moderne Museumsgebäude von Guðmundur Jónsson ist ein Architektur-Traum.
Die Hauptattraktion ist allerdings Nachbau des Wikingerschiffs Íslendingur aus dem 9. Jahrhundert, das 1882 fast vollständig in Norwegen ausgegraben wurde. Ihr könnt das Schiff begehen und in Gedanken das Wikingerschwert für die nächste Eroberung schwingen. Holt euch vorher Ideen zu den legendären Schlachten im Museum, das die Ausstellung „Vikings - The North Atlantic Saga“ des Smithsonian in Washington, D.C., beherbergt. Es zeigt die Besiedlung und Erkundung unbekannter Länder durch die Norweger.
7. Whale Watching Touren in Island
Ihr wollt die imposanten Tiere in der freien Natur erleben? Dann seid ihr im Wal-Paradies Island genau richtig – in den Gewässern leben über zwanzig Wal-, Delfin- und Tümmlerarten, was Walbeobachtungen zu einer der aufregendsten Outdoor Aktivitäten eures Urlaubs machen wird. Mit ein bisschen Glück könnt ihr Wale an Orten wie den Westfjorden sogar vom Ufer aus beobachten.
Wenn ihr aber näher ran wollt, solltet ihr eine Tour mit dem Boot machen, die an Häfen wie Reykjavík oder Akureyri angeboten werden. Die kleine nördliche Stadt Húsavík gilt dabei als eine der besten Anlaufstellen: In der Skjálfandi-Bucht wimmelt es den ganzen Sommer über nur so von Meeresbewohnern. Fast jeden Tag könnt ihr hier Delfine und Buckelwale beobachten. Seltener zeigen sich auch Orcas, Blauwale oder Finnwale. Und für diejenigen, die noch mehr Action und Aktivitäten wollen, es gibt auch Paddel-Touren mit dem Seekajak…
8. Die Kaskaden des Dynjandi-Wasserfalls
Wir kamen uns am Dynjandi ein bisschen wie Gäste bei der Hochzeit von riesigen magischen Trollen vor, vielleicht geht euch das genauso. Der Wasserfall erinnert an einen wunderschönen Brautschleier: Während die Öffnung oben gut 30 Meter breit ist, dehnen sich die Felsen unten auf 60 Meter aus, was das Wasser in breiten, weiß-schäumenden Kaskaden 100 Meter in die Tiefe stürzen lässt.
Zu dem Outdoor Spektakel gehören unterhalb des Dynjandi noch fünf weitere Wasserfälle. Sobald ihr vor dem majestätischen Brautschleier steht, wird euch sicher sofort klar werden, warum er Dynjandi („donnernd“) heißt: Das Wasser stürzt mit einer ohrenbetäubenden Kraft in die Tiefe.
9. Hallgrímskirkja-Kirche
Wenn ihr auf den Straßen der Hauptstadt unterwegs seid, werdet ihr sie oft in der Ferne die aufstrebende Form eines monumentalen weißen Baus sehen: die Hallgrímskirkja. Als höchstes Gebäude Reykjaviks ist sie nicht nur dank ihrer 74 Meter eine imposante Erscheinung. Vor allem ihre spektakuläre Form und Bauweise hat sie zu einer weltweiten Berühmtheit gemacht. Der Stil des Staatsarchitekten Guðjón Samúelsson ist von der isländischen Geologie inspiriert, allem voran Islands wuchtigen wie eleganten Basaltsäulen, die von Vulkanen geformt wurden.
So wurde beim 1986 eröffneten Wahrzeichen Reykjaviks der Betonbau mit einem rauen Abguss aus weißem Granit überzogen, dessen zerklüftete Säule an den Svartifoss erinnern, dem Wasserfall, der im Skaftafell-Naturreservat über dunkle Basaltgebilde strömt. Kommt am besten zu unterschiedlichen Zeiten vorbei: Tagsüber hebt sich das Bauwerk perfekt vor dem blauen Himmel ab, am Abend ist die Kirche schön angestrahlt.
Orgelwerk aus Deutschland
Während das Äußere der Hallgrimskirkja eines der Top-Fotomotive Islands ist, hat die Kirche auch als Indoor-Aktivität einiges zu bieten: Sie beherbergt die größte Pfeifenorgel Islands – die übrigens in Bonn gebaut wurde. Lasst euch mit dem Aufzug zur Spitze des Kirchturms fahren: Von der Aussichtsplattform habt ihr einen Blick bis weit über Reykjavik hinaus. Island von oben ist auch atemberaubend.
10. Eintauchen in Reykjaviks Nightlife
Müde Beine von den vielen Outdoor-Aktivitäten Islands? Platt von den Wanderungen zu Geysiren und Wasserfällen? Ein klassisches Island Feeling, das ihr da habt. Ihr seid aber nicht müde genug, um ins Bett zu gehen? Perfekt! Auch das ist ein klassisches Island Feeling. Auf euch wartet nämlich Reykjaviks Nightlife mit vielen Bars, Restaurants und guter Laune. Und keine Angst: Die Ausgehszene der Stadt konnte sich trotz steigender Tourismuszahlen ihren einzigartigen Charakter, Charme und Reiz bewahren
Von lässigen Cocktailbars wie „Slippbarinn“ (probiert hier den Cocktail „The Metamorphosis“ aus, eine Mischung aus Gin und Yunnan-Tee) über hippe Lounges wie „Röntgen Bar” bis hin zu Wine-Treffs wie dem „Port9“ oder der lässigen Café-Bar „Mikki Refur“ – es wartet eine vielseitige und einzigartige Auswahl für den Indoor-Spaß am Abend auf euch.
Ihr wollt in schicker Atmo kuscheln? Elegant-gemütlich ist das „Snaps“, ein französisch-isländisches Lokal, das dank gedämpfter Beleuchtung, den hängenden Pflanzen und den großen Fenstern zu einer der schönsten Indoor-Trendbars Reykjavik gehört. Unbedingt die Gin-Tonic-Karte konsultieren. Das „Kex Hostel“ wiederum bietet eine große Auswahl an isländischen Bieren vom Fass sowie leckere Bar-Snacks. Lust auf noch mehr Nighlife Aktivitäten?
Whiskey, Bier, oder Cocktails?
Lieber ein Whiskey gefällig? Dann geht bitte die Treppen zum Loftið in den zweiten Stock hinauf. Die großen Fenster gehen auf die belebte Fußgängerzone, aber ganz ehrlich: Ihr werdet ohnehin nur in den perfekt abgenutzten braunen Ledersofas versinken wollen. Euch ist es noch etwas verrückter zu Mute? Kein Problem, das „Lebowski“ wartet! Der Name sagt eigentlich schon alles – und ja, die Bar ist dem „Dude“ aus „The Big Lebowski“ gewidmet. Das krawallig-coole Interieur besteht aus Teppichen an der Bar, bunten Barhockern und Popkultur-Fotos, sowie einer Bowlingbahn. Donnerstags könnt ihr euer Movie-Wissen beim Filmquiz-Abend testen.
Ultra-gemütlich ist die „Kaldi Bar“ mit ihren Steinwänden und gedimmtem Licht. Die Biere der Mikrobrauerei werden nach der jahrhundertealten tschechischen Methode zubereitet und erhalten durch natürliches Quellwasser aus dem Berg Sólarfjall eine isländische Note. Das gemütliche „Skúli“ wiederum ist ein Paradies für Craft-Bier-Liebhaber, die Auswahl ist riesig.
Die Einheimischen lieben ihren Kaffee – und ihre Drinks. Deshalb werdet ihr einige Szene-Treffs finden, die euch mit beiden Leckereien versorgen. Das „Kaffibarrin“ ist einer der beliebtesten Treffpunkte der Stadt und eine solche Café-Bar-Kombo – eben je nach Gusto oder Tageszeit. Ab 22 Uhr legen DJs auf, vor allem an den Wochenenden verwandelt sich das Lokal in einen der angesagtesten Partyspots für Nachtschwärmer.
Gut zu wissen: Je später es wird, desto länger werden die Schlangen vor der Tür. Auch das „Prikid“ ist ein legendäres Aktivitäten-Multitalent: tagsüber ein gemütliches Café-Diner, abends eine lebhafte Bar und am Wochenende Party-Zone. Kommt einfach früh vorbei und lasst euch durch alle Phasen treiben!
Und natürlich gibt es noch viele weitere Aktivitäten, Trips und Touren indoor wie outdoor in Island, lasst euch doch von unserem Blog weiter inspirieren! Über Reykjavík findet ihr hier mehr.
Bilder: Thomas Linkel (16), Carina Pilz (3), Björgvin Hilmarsson (1)