Auf Snaefellsnes gibt eine Menge zu entdecken, sowohl landschaftlich als auch geologisch und geschichtlich. Wanderfreudige finden hier unzählige Pfade durch spektakuläre Landschaft. Snaefellsnes ist eine meiner Lieblingsgegenden, weil sie so viel Unterschiedliches bietet.
Natur pur abseits der Hauptroute
Mit seinen 4.000 EinwohnerInnen ist Snaefellsnesrecht dünn besiedelt. Das Zentrum der lang gestreckten Halbinsel besteht aus einem bis zu 900 Meter hohem Gebirgszug, der aus mehreren Millionen Jahre alten Basaltformationen aufgebaut ist und während der Eiszeit überformt wurde. Auf der flachen Südseite finden sich vereinzelt ein paar Höfe.
Im Westen thront der 1446 Meter hohe Snaefellsjökull, der Schneeberggletscher, ein Schichtvulkan mit einer Eisfläche von ca. 10 Quadratkilometern. Der Berg zieht so manchen in seinen Bann. Ihm werden mystische Kräfte nachgesagt und er soll eines der sieben stärksten Kraftfelder der Erde sein. Die beiden Naturforscher Eggert Ólafsson und Bjarni Pálsson gelten als Erstbesteiger des Berges. Im Jahr 1753 eroberten sie von Ingjaldshóll aus den Gipfel und schätzten die Höhe des Berges auf ca. 2000 Meter.
Extreme auf kleiner Fläche
An den felsigen Küstenabschnitten haben zahlreiche Seevögel während des Sommers ihre Brutstätten. Mit ein bisschen Glück entdeckt man Seehunde, die sich manchmal an den flachen Sandstränden tummeln. Sogar Adler habe ich schon in den Lüften hoch über den Bergen von Snaefellsnes kreisen sehen.
Im raueren Norden erreicht man an malerischen Buchten und Fjorden ein paar kleine Fischerdörfer. Ein Wasserfall reiht sich an den anderen. Das Wasser rauscht über die Bergkanten in die Tiefe oder strömt aus den Öffnungen der einzelnen Lavaschichten hervor.
Auf der Halbinsel finden sich Extreme auf kleiner Fläche. Voreiszeitlicher und zwischeneiszeitlicher Vulkanismus prägt diese Landschaft genauso wie recht junge, also nacheiszeitliche Formationen. Leuchtend gelbe Muschelsandstrände und Liparithänge, die mit ihrer hellgrünen oder hellroten Farbe hervorstechen, bilden einen Kontrast zur schwarzen Basaltlava und den sonst schwarzen Stränden. Karge, aber farbintensive Steinwüsten und üppige Vegetation wechseln sich ab. Bereit für eine Umrundung dieser schönen Halbinsel? Dann mal los!
Ein Norweger als Schutzpatron
Der Norweger Bárdur Snaefellsás soll sich als Landnehmer auf Snaefellsnes niedergelassen haben. Sein Vater stammte von Riesen ab, seine Mutter von Trollen. Báður sagt man körperliche Größe und Stärke, aber auch die Zauberkunst nach. Er ist der Schutzpatron der BewohnerInnen der Halbinsel. In Arnarstapi erinnert eine wuchtige Steinstatue an diesen sagenumwobenen Siedler. Er soll auf dem Hof Laugarbrekka bei Hellnar gewohnt haben, der auch mit Gudrídur Thorbjarnardóttir, einer sehr außergewöhnlichen Frau, verbunden ist. Sie ist Erich dem Roten im Jahr 1000 nach Grönland gefolgt und später mit seinem Sohn Leif dem Glücklichen nach Amerika aufgebrochen, wo sie später den ersten Europäer auf amerikanischem Boden geboren hat, ihren Sohn Snorri Thorfinnsson.
Zwischenspiel mit Erich dem Roten
Erich der Rotemusste Norwegen verlassen, nahm auf SnaefellsnesLand und nannte seinen Hof Eirkísstadir. Auch auf Island geriet er in Streitigkeiten und erhielt abermals die Strafe der Verbannung. Er segelte 981 nach Grönland und war dort der erste europäische Siedler. Nach drei Jahren kehrte er noch einmal nach Snaefellsnes zurück, schwärmte von seinem neu entdeckten Land und verließ Island endgültig 985 mit einigen Gefolgsleuten.
Der Namensgeber von Grönland
Erich der Rote gab Grönland seinen Namen. Im Isländischen heißt diese größte Insel der Erde Graenland, Grünland. Man nimmt an, dass Erich der Rote mit dieser etwas beschönigenden Namensgebung so viele Landsleute wie möglich für die Übersiedlung gewinnen wollte. Sein Sohn Leif der Glückliche segelte im Jahr 1000 von Grönland aus gen Westen und erreichte Nordamerika.
Die Verbrechen des Axlar-Björn
Axlar-Björn lebte im 16. Jahrhundert auf dem Hof Öxl nahe Búðir. Viele Volksgeschichten erzählen von seinem Leben und seinen Verbrechen. Seine Mutter soll während der Schwangerschaft Blut getrunken und in einem Traum erfahren haben, dass ihr Sohn zu einem Monster heranwachsen würde. Als Axlar-Björn in einem Albtraum den Hinweis auf eine versteckte Axt bekam, war sein Schicksal besiegelt: Zusammen mit seiner Frau Thórdís betrieb er eine Herberge. Die beiden raubten die Gäste aus, und Axlar-Björn erschlug die Reisenden mit der Axt. So ging er als einziger Serienmörder Islands in die Geschichte ein. Er erhielt die Todesstrafe und wurde in Laugarbrekka bei Hellnar gehängt. Seine Frau entging dieser Strafe, da sie ein Kind erwartete.
„Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ begann hier
Zwei Schriftsteller haben den Snaefellsjökull weltweit bekannt gemacht. Jules Verne veröffentlichte 1864 sein Werk „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Er ließ seinen Protagonisten Professor Lidenbrock mit seinen Gefährten in den Krater des Vulkans klettern und damit seine abenteuerliche Expedition beginnen.
Der bekannte Schriftsteller Halldór Laxness erzählt in seinem 1968 veröffentlichtem Roman „Seelsorge am Gletscher“ von dem unkonventionellen Pfarrer Jón Prímus, der in einer Gemeinde am Fuße des Snaefellsjökull seinen Aufgaben in einer Art und Weise nachkommt, die für einen Geistlichen ungewöhnlich sind. Ein Vertreter des Bischofs soll diese Vorkommnisse auf Snaefellsnes untersuchen. Die Handlung basiert auf merkwürdigen Ereignissen und skurrilen Personen. Weltberühmtheit erlangte Halldór Laxness, als er 1955 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Für Island war das damals eine Sensation.
Der flache, hellsandige Süden
Von Borganes kommend führt die Straße nach Snaefellsnes durch nacheiszeitliche Lavaströme und flache, nahezu unbewohnte Landschaft. Alsbald erhebt sich in der Ebene der 60 Meter hohe Ringwallkrater Eldborg, die Feuerburg, zu dem ein gemütlicher Wanderweg führt. Nur der kurze Aufstieg am Kraterrand ist etwas mühsam. Aber es lohnt sich durchaus. Interessant sind der Blick in die tiefe Kratermulde mit ihrem vielfarbigen Vulkangestein und die großartige Aussicht über die weite Landschaft.
Fährt man auf der Hauptstraße weiter, tauchen drei Vulkankegel auf. Sie haben im 10. Jahrhundert ein recht großes Lavafeld geschaffen. Wenn ich dort unterwegs bin, fühle ich mich immer auf einen fernen Planeten versetzt. Die dunkle Lavalandschaft ist so unwirklich.
Präzisionsarbeit der Natur
Bald zeigt sich rechter Hand eine der schönsten und längsten Basaltsäulenwände Islands – Gerduberg. Die genauen Entstehungsprozesse dieser Säulen sind noch nicht gänzlich erforscht.
Unstrittig ist, dass die Dauer der Abkühlung und unterschiedliche physikalische Vorgänge diese typischerweise sechseckigen, manchmal auch fünfeckigen Säulen bilden. Man könnte meinen, dass hier jemand mit dem Maßband zugange war. Einfach faszinierend, mit welcher Präzision die Natur solche Formationen erschaffen kann.
Entspannung in der Badeanlage in Lýsuhóll
Auch auf Snaefellsnes gibt es Erdwärme. Unbedingt möchte ich Ihnen das entspannende Bad im wohlig warmen und mineralhaltigen Wasser der kleinen Badeanlage in Lýsuhóll empfehlen, traumhafter Blick auf den Gletscher inbegriffen. Das warme Wasser kommt direkt aus der Erde und ist vor allem reich an Magnesium und Kalzium. Für die grünliche Farbe sorgen die Algen, die das Wasser auf natürliche Weise keimfrei halten.
Weißer Sandstrand mit pechschwarzer Basaltlava
Weite gelbe Muschelsandstrände ziehen sich an der Küste entlang. Am Ende dieses hellsandigen Küstenabschnitts liegt Búdir, früher ein bedeutender Handelsplatz und Fischerort auf Snaefellsnes.
Hinter dem schmucken Kirchlein erstreckt sich ein weißer Sandstrand mit pechschwarzer Basaltlava, ein toller Farbkontrast zusammen mit dem Gletscher. Auf dem alten Weg, der Klettagata, gelangt man durch die viele tausend Jahre alte Lava Búdahraun, vorbei an der Höhle Búdahellir, hin zum Krater Búdarklettur. Das Lavafeld ist bekannt für seine vielfältige Pflanzenwelt. Allein hier findet man 11 der 16 Farnarten, die auf Island vorkommen.
Schlucht mit spannender Geschichte
Fährt man weiter, kommt man am Hof Öxl, der Heimat des Serienmörders Axlar-Björn, vorbei. Auf einer Kuppe ist ein kleiner Parkplatz, von dem aus sich eine herrliche Aussicht über das Búdahraun und hinüber zum Gletscher bietet. Ein super Erlebnis ist es, in die Felsspalte am Wasserfall zu klettern. Die Schlucht Raudfeldargjá macht es möglich. Einfach dem Wegweiser an der Straße folgen und sich überraschen lassen.
Eine Eisscholle und zwei Tote
Der Namen dieser Schlucht beruht auf einer verhängnisvollen Geschichte: Bárdurs Bruder hatte zwei Söhne, Raudfeldur und Sölvi. Die beiden Töchter von Bárdur und die Jungs spielten oft miteinander. Eines Tages setzte Raudfeldur Helga auf eine an der Küste vorbeitreibende Eisscholle, auf der sie unverletzt bis nach Grönland kam. Bárdur wurde darüber so zornig, dass er Raudfeldur in die Raudfeldargjá mit dem Wasserfall stieß und Sölvi die Felsküste Sölvarhamar hinunterstürzte.
Er selbst verschwand im Berg und ließ sich nie wieder blicken. Sein Geist soll noch heute im Berg wohnen und manchmal könne man ihn in der Höhle Sönghellir, der Gesangshöhle, singen hören.Biegt man noch vor Arnarstapi rechts in die steinige Straße ein, kommt man dem Gletscher ein Stück näher und an der Sönghellir vorbei.
Der kratrige, lavazüngelnde Westen
Vor der Kulisse des mächtigen Snaefellsjökull liegt das Örtchen Arnarstapi. Die wuchtige, aus Steinen aufgeschichtete Statue ist nicht zu übersehen. Der Künstler Ragnar Kjartansson erinnert mit ihr an den sagenumwobenen Bárdur Snaefellsás, der hier im Westen von Snaefellsnes beheimatet war. Bei Hellnar verweist ein Schild auf Bárdurs ehemaligen Hof Laugarbrekka. Einige Ortsnamen lassen auf die Anwesenheit Bárdurs schließen. Im Bárdarlaug, einem kleinen See, soll er gebadet und in einem Krater am nordwestlichen Hang des Gletschers, der Bárdarkista, seine Schätze versteckt haben und sie bis heute bewachen. Ihr sucht ein Ferienhaus in dieser Region? Dann werdet ihr hier fündig.
Von Arnarstapi nach Hellnar
Im kleinen Hafen von Arnarstapi beginnt eine meiner Lieblingswanderungen auf Snaefellsnes. Entlang eines atemberaubenden Küstenabschnitts mit kleinen Vogelfelsen führt ein Weg entlang an bizarren Felsformationen und windet sich später durch eine der jüngeren Lavazungen bis nach Hellnar. Unzählige Eruptionen haben den Vulkan in den vergangenen 800.000 Jahren aufgeschichtet. Der letzte Ausbruch ist 1750 Jahre her.
Wanderung entlang der Küste
Wenn ich an den Berghängen hochschaue, versuche ich immer wieder eine Vorstellung davon zu bekommen, wie sich diese mächtigen Lavaströme, die nun wie massige Wülste in der Landschaft liegen, hinunter Richtung Küste gewälzt haben. Das leuchtend grüne Zackenmützenmoos gibt der scharfen, brockigen Lava ein sanftes, ja fast schon flauschiges Aussehen. Der Hauptkrater liegt unter Eis, aber an den Berghängen und in der weiten Ebene um den Vulkan herum erheben sich ebenfalls gut sichtbar einige Krater. Ich kann nur empfehlen, sich für dieses Gebiet etwas Zeit zu nehmen und das Gelände zu Fuß zu erkunden. Ein tolles Erlebnis ist es, in den Krater Hólahóla hineinzugehen oder gar hineinzufahren.
Djúpalónssandur – ein ganz besonderer Strand …
Nach Hellnar erheben sich imposant zwei Felsnadeln aus dem Meer, die Lóndrangar. Sie sind als Überreste eines Vulkanschlots erhalten geblieben. Im Sommer nisten dort unzählige Vögel in den Felswänden. Wer Lust hat, wandert auf dem Küstenweg zum Leuchtturm hinüber nach Malarrif und informiert sich im dortigen Besucherzentrum zum Snaefellsjökull-Nationalpark, der 2001 gegründet wurde. Wieder zurück auf der Hauptstraße, ist ein Abstecher in der Höhle Vatnshellir lohnenswert. In einer geführten Tour kann man sich die fantastischen Erstarrungsformen und die wunderschönen Farben des Lavagesteins anschauen.
Ein schmaler Fahrweg führt hinunter nach Djúpalónssandur. Der Blick auf dieses Naturschauspiel wird Sie wohl sprachlos werden lassen. Gehen Sie den Pfad rechts hinunter und lassen Sie sich überraschen …
Ist man unten am Strand angekommen, weist ein Schild an der Lavazunge nach Dritvík, einer ehemaligen Fischersiedlung. Kosten Sie in Ruhe die Idylle dieses Fleckchens Erde aus!
Der buchtige klippige Norden
Bevor man auf der Nordseite den Fischerort Hellissandur erreicht, biegt links eine holprige Straße zum westlichsten Zipfel von Snaefellsnes ab. Die wilde Steilküste ist beeindruckend und der Leuchtturm ein wirklich fotogener Farbklecks.
An der Nordküste der Halbinsel reihen sich die beschaulichen Fischerörtchen Hellissandur, Rif und Ólafsvík aneinander. Bei Hellissandur, hoch oben auf dem Hügel, thront die Kirche von Ingjaldshóll. Sie wurde 1903 erbaut und ist die älteste Betonkirche Islands. Dort oben hat man eine Traumkulisse in die weite Ebene und eine fantastische Sicht auf den Gletscher.
Die Berghänge fallen teilweise steil ins Meer oder ranken sich um Buchten und Fjorde. Vor Ólafsvík gibt es den Wasserfall Svöðufoss und den Wasserfall Kerlingarfoss, beide sehr sehenswert.
Das architektonisch auffälligste Gebäude in Ólafsvík ist die Kirche mit ihren schönen Buntglasfenstern. Von ihr aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Wasserfall Bæjarfoss. Der keilförmige Berg Kirkjufell bei Grundarfjördur fällt schon von Weitem ins Auge. Am gegenüberliegenden bildschönen Wasserfall Kirkjufellsfoss bietet sich ein Stopp an. Außerdem kann man von hier aus den Blick auf den Kirkjufell so richtig genießen.
Fermentierter Grönlandhai gefällig?
Ist jemand an fermentiertem Grönlandhai interessiert, dann sollte man unbedingt auf dem Hof Bjarnarhöfn einen Besuch einplanen. Er liegt am Ende der Lavazunge Berserkjahraun. Sie floss vor 4000 Jahren aus vier Kratern und hinterließ eine farbenprächtige mondähnliche Steinwüste. Eine Isländersaga erzählt von den beiden Berserkerbrüdern Halli und Leiknir, die dem Wikingerhäuptling Víga-Styrr zu frech und aufsässig wurden. Halli wollte sogar die Tochter des Häuptlings heiraten. Víga-Styrr versprach, diesen Wunsch zu erfüllen, sofern die beiden bereit wären, einen Pfad durch die Lava zu schlagen. Die Brüder ließen sich darauf ein, wurden aber nach getaner Arbeit von ihrem Wikingerhäuptling getötet. Den Pfad kann man heute noch gehen, er soll der älteste Wegebau Islands sein.
Drei Wünsche, drei Regeln
Vor Stykkishólmur ragt der Hügel Helgafell aus der Ebene. Gudrún lebte dort als Einsiedlerin im 10. Jahrhundert und ist auf dem Friedhof begraben. Steigt man vom ihrem Grab auf den Berg hinauf, hat man drei Wünsche frei, muss aber unbedingt drei Regeln einhalten. Man darf auf dem Weg nach oben mit niemandem sprechen und sich nicht umdrehen. Auf dem Plateau angekommen, muss man den Blick nach Osten richten und still die Wünsche sagen. Bis zur Erfüllung ist es nicht erlaubt, sie jemandem preiszugeben.
Filmreif: Das reizende Stykkishólmur
Stykkishólmur ist ein charmantes, stilvoll renoviertes Städtchen. Modern und futuristisch anmutend erhebt sich die Kirche über den Dächern. Schon im 16. Jahrhundert begannen deutsche Kaufleute, diesen Ort zu einem bedeutenden Handelsplatz auszubauen. Im darauffolgenden Jahrhundert erklärte Dänemark ihn zu einem ihrer Handelsmonopole. Bis heute versprüht die Stadt mit ihren hübsch restaurierten Gebäuden ein dänisches Flair. Sie verfügt zudem über einen gut geschützten Hafen. Dazu baute man vom Festland aus einen Damm hinüber zur Insel Súgandisey. Auf ihr steht ein kleiner Leuchtturm. Über einen kurzen Weg gelangt man hinauf. Von dort oben ist der Panoramablick über die weite Fjordlandschaft mit ihren unzähligen Inselchen, Schären und angrenzenden Bergrücken äußerst imposant.
Auf der Aussichtsplattform hat 2020 eine außergewöhnliche Skulptur ihren Platz gefunden: das Fjöregg, ein Ei als Symbol für das Leben und das Glück. Einen Besuch wert ist das Vulkanmuseum von Haraldur Sigurðsson und das außergewöhnliche Wassermuseum der amerikanischen Künstlerin Roni Horn. Ihre Sammlung besteht aus Glassäulen, die das Schmelzwasser verschiedener isländischer Gletscher zeigen.
Übrigens war Stykkishólmur einer der Kulissen für den Kinofilm „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. Ben Stiller führte Regie und spielte die Hauptrolle. Für die Filmaufnahmen bekam das Rathaus des Ortes einen schwarzen Anstrich, erhielt aber danach seine ursprüngliche Farbe zurück.
Zwischenstopp am Ende der Welt
Eine Fähre fährt von hier aus über den wunderschönen Breidafjord nach Brjánslaekur auf den Westfjorden. Die Fährfahrt dauert drei Stunden. Einen kurzen Zwischenstopp gibt es auf der winzigen Insel Flatey. Wenn man das Gefühl bekommen will, sich ganz nahe am Ende der Welt zu befinden, dann sollte man hier die Fähre verlassen und dieses Inselchen erkunden. Mit der nächsten Fährfahrt geht es dann wieder zurück nach Stykkishólmur oder man nutzt die Gelegenheit, im kleinen Inselhotel zu übernachten.
Zu Hause bei Erich dem Roten
Wer auf den weiteren Küstenverlauf von Snaefellsnes neugierig ist, entscheidet sich landeinwärts für die reizvolle Strecke entlang des Hvammsfjords und erreicht am Ende des Fjordes Eiríksstadir, wo einst Erich der Rote gewohnt haben soll. Schon vor mehr als hundert Jahren begannen dort archäologische Ausgrabungen, immer in der Annahme, dass man auf Beweise für die Anwesenheit Erichs des Roten stoßen würde. Die Ruinenfunde und Forschungsergebnisse aus den Jahren 1997 bis 1999 deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um den einstigen Hof Erichs des Roten handelt. Das wikingerzeitliche Langhaus ist originalgetreu nachgebaut und heute ein Freilichtmuseum, das Erich dem Roten gedenkt.
Bilder: Thomas Linkel (10) , Carina Pilz (5)