Die beliebtesten 10 Ziele für Tagesausflüge in Island
Ausflüge in Island führen oft innerhalb weniger Stunden zu so vielen spektakulären landschaftlichen Schönheiten, wie man sie sonst nur während einer längeren Reise antrifft: Da sind Gletscher-Wunderwelten, Lava-Wüsten, tosende Wasserfälle und vieles mehr. 10 besonders eindrucksvolle Ausflüge stellen wir hier vor.
1. Beliebt und beeindruckend: Der Golden Circle
Spektakuläre Ausflüge gibt es viele in Island, aber dieser ist sicher der berühmteste und meistgefahrene: der Tagestrip um den Golden Circle, der mit dem Geysir Strokkur, dem „Goldenen Wasserfall“ Gullfoss und dem Nationalpark Thingvellir punktet. Neben diesen drei Besuchermagneten finden sich entlang der ca. 250 km langen Route aber noch viele andere Highlights, die wir HIER bereits zusammengestellt haben.
Am empfehlenswertesten ist es, von Reykjavík aus zu starten und die Rundtour dann antizyklisch, also anders als die meisten geführten Bustouren, zu fahren und zuerst den Gullfoss zu besuchen, dann den Geysir und schließlich Thingvellir. So kann man den größten Touristenströmen entgehen. Bevor man den beeindruckenden Gullfoss erreicht, könnten (bei Route gegen den Uhrzeigersinn) unter anderem tolle Zwischenstopps eingelegt werden im Tal Reykjadalur,
wo es sich wunderbar wandern und im heißen Bach baden lässt, bei der Kratergruppe Seydishólar, im lebendigen Städtchen Selfoss , beim Seljalandsfoss , wo man (hinter!) dem Wasserschleier spazieren kann, oder in der „Secret Lagoon“ im Dorf Flúdir. Vom Gullfoss schließlich dauert es bis nach Thingvellir mit dem Auto nur noch etwa eine Stunde, aber vor dem Besuch des UNESCO-Welterbes sollte natürlich unbedingt der Geysir Strokkur im Hochthermalgebiet von Haukadalur besucht werden.
2. 250 Kilometer Highlights in Island: Der Diamond Circle
Weniger bekannt und befahren als der Golden Circle im Süden, aber nicht minder spektakulär ist der ca. 250 km lange Diamond Circle (Demantshringurinn) im Norden der Insel. Die Tour führt zum Teil über die Ringstraße, aber hauptsächlich über Nebenstraßen von den Ausläufern des nördlichen Hochlands bis hin zur Küste am Nordatlantik.
Hauptattraktionen sind der Wasserfall Godafoss, der in beeindruckenden Landschaft eingebettete See Mývatn, der wasserreichste Wasserfall Europas, der Dettifoss, die atemberaubende Schlucht Ásbyrgi sowie Húsavík, die europäische Hauptstadt der Wal-Beobachtung. Zwischen diesen Top 5 befinden sich noch zahlreiche andere unvergessliche Top Spots: Das Hochthermalgebiet Hverarönd, zum Beispiel, das mit brodelnden, grau-blauen Schlammtöpfen, zischenden Fumarolen und orange-gelb leuchtender Erde beeindruckt.
Besuchenswert ist auch der weitläufige schwarze Sandstrand Fjallahöfn, wo nach Stürmen oft noch Treibholz liegt und sich ein grandioser Blick auf den Öxnafjörđur bietet. Eine wunderschöne Tagestour auf dem Diamond Circle haben wir HIER zusammengestellt.
3. Reif für die Insel(n): Ausflug auf die Westmännerinseln
Die Vestmannaeyjar sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs, die 10 bis 30 km südlich der isländischen Küste liegt und mit der Fähre vom Hafen Landeyjahöfn (134 Straßenkilometer von Reykjavík) zu erreichen ist. Schon die etwa 35-minütige Überfahrt nach Heimaey, der größten und einzigen bewohnten der 14 Inseln, ist ein tolles Erlebnis. Beim Tagesausflug vor Ort warten dann noch zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf die BesucherInnen.
Auf Heimaey kann zum Beispiel entspannt bis anspruchsvoll in wunderbarer Landschaft gewandert werden, beispielsweise zur Halbinsel Stórhöfði an der Südspitze, wo man zwischen Mai und August die Papageientaucher-Kolonien beobachten kann. Toll sind auch die Touren auf den 283 Meter hohen Hausberg Heimaklettur oder auf den Vulkan Eldfell.
Dessen Ausbruch im Jahr 1973 war das einschneidendste Ereignis in der Geschichte der Westmännerinseln und wird eindrucksvoll im Museum „Eldheimar“ dokumentiert. Hervorragender Ausklang des Tagesausflugs nach Heimaey ist ein Besuch im lokalen Schwimmbad, wo es u.a. einen Indoor-Salzwasserpool, einen Jacuzzi und vieles mehr gibt.
4. Mittelpunkt der Erde: Die Snaefellsnes-Halbinsel
Mit 4000 EinwohnerInnen dünn besiedelt, aber mit einer beeindruckenden Dichte an Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Höhepunkten gesegnet ist Snaefellsnes im Westen von Island. Die 107 km lange und 35 km breite „Schneeberghalbinsel“ wird wegen ihrer vielen geologischen und geschichtlichen Highlights auf nur 1400 Quadratkilometer Fläche sogar zuweilen „Island in Miniaturform“ genannt und ist, da nur gut 1,5 Stunden von Reykjavík entfernt, auch ideal für Ausflüge und Tagestouren von der Hauptstadt aus.
Wer hinter Borganes auf die Straße 54 abbiegt, ist schon fast da und darf sich freuen auf: Lavafelder, Wasserfälle, einen gewaltigen Vulkan, charmante Fischerdörfer, eine atemberaubende Küste und vieles mehr. Tolle Ausflüge auf Snaefellsnes haben wir unter anderem HIER beschrieben.
Der Schriftsteller Jules Verne hat das Gebiet übrigens bereits 1864 berühmt gemacht, als sein Buch „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ erschien. Darin lässt Verne seinen Protagonisten Professor Lidenbrock mit seinen Gefährten in den Krater des Vulkan Snæfellsjökull klettern und damit seine abenteuerliche Expedition beginnen …
5. Drei Lagunen auf einen Streich: Von Höfn nach Jökulsárlón
Lust auf eine Wanderung, die nicht nur an einer, sondern gleich an drei berühmten Gletscherlagunen vorbeiführt und an einem beeindruckenden schwarzen Vulkanstrand endet, wo große und kleine Eisbrocken in der Morgensonne wie Diamanten glitzern? Und Lust darauf, am selben Tag noch eine sensationelle Wanderung im zweitgrößten Nationalpark von Island zu unternehmen? Dann ist diese Tagestour im Süden der Insel genau das Richtige. Idealerweise beginnt man sie in der Gegend von Höfn und erreicht von dort aus nach gut 90 Straßenkilometern in westliche Richtung den Parkplatz der Lagune Fjallsárlón.
Die 15 km lange, neu angelegte Wanderung, die dort startet und durch die Lagunen Fjallsárlón und Jökulsárlón führt und schließlich am Diamond Beach endet, hat Island-Experte Thomas Linkel HIER so wunderbar beschrieben, dass man sie sofort gehen will. Und wem nach all dem Gletscher-Wunderland der Sinn nach noch mehr landschaftlicher Schönheit steht.
der fährt weiter in den rund 50 km entfernten Nationalpark Skaftafell, wo Wanderfreunde ebenfalls voll auf ihre Kosten kommen. (Guter Ausgangspunkt für die zwei Ausflüge ist übrigens auch Kirkjubæjarklaustur – startet man von hier, besucht man zuerst Skaftafell und dann die Lagunen.)
6. Coolster aller Ausflüge: Gletschertour auf den Sólheimajökull
Im Süden von Island, etwa 7 km östlich von Skogár und gut 160 Straßenkilometer von Reykjavík, entfernt befindet sich der Sólheimajökull, eine 10 km lange Gletscherzunge des Mýrdalsjökull. Dieser ist der viertgrößte Gletscher der Insel und bedeckt die etwa 100 Quadratkilometer fassende Oberfläche des Vulkans Katla. Wer nun einen im wahrsten Sinne des Wortes coolen Tagesausflug unternehmen will, der bucht am besten eine geführte und dadurch sichere Gletschertour auf dem Sólheimajökull
und genießt das atemberaubende Wunderland von Eisskulpturen, Wasserkesseln, Kämmen, Gletscherspalten. Zwei beeindruckende Wasserfälle – Skógafoss and Seljalandsfoss – können dabei ebenfalls bestaunt werden. In ca. 2,5 Stunden bringen zertifizierte Guides den Mitwandernden nicht nur die Welt der (dramatisch schwindenden) Gletscher nahe, sondern erklären ihnen davor selbstverständlich den Einsatz der notwendigen und im Preis enthaltenen Ausrüstung wie Helm, Karabinerhaken etc. (Feste Wanderstiefel und dem Wetter angemessene Kleidung müssen natürlich selbst mitgebracht werden).
Zu den Touren auf den Sólheimajökull kann man selbst anreisen, viele Anbieter bieten aber auch die Abholung in Reykjavík und die Rückfahrt an.
7. Island pur: Eine Umrundung der Halbinsel Reykjanes
Ausflüge auf Reykjanes sind ideal für alle, die direkt nach ihrer Ankunft in Island beeindruckende Urlandschaft erleben wollen. Die Halbinsel, der südwestlichste Zipfel von Island, ist ca. 70 km lang, knapp 25 km breit und erstreckt sich vom Flughafen Keflavík im Westen über Reykjavík im Norden bis in das Dorf Thórlakshöfn an der südlichen Küste. Knapp 200 km legt man bei einer Umrundung, die direkt nach dem Ankunftsterminal auf der Straße 45 beginnt, zurück – und wird dabei mit zahlreichen spektakulären Sehenswürdigkeiten belohnt.
Da sind zum Beispiel die Leuchttürme im Dorf Gadur, wo der Blick häufig bis Snaefellsnes reicht, und die grandiose Bucht Faxaflóí, wo in Vogar die Walbeobachtungstouren starten. In Hafnarfjördur und Reykjavík können Reisende dann zwischendurch urbanes Flair schnuppern, bevor es wieder landschaftlich eindrucksvoll wird, beispielsweise bei der Reise in den Vulkan am Three Peaks Crater , im Tal Reykjadalur, am See Kleifarvatn, wo die Landschaft in seiner Wildheit an Teile des isländischen Hochlands erinnert, oder im farbenprächtige Geothermalgebiet Gunnuhver.
Am Ende des Tagesausflugs kann in der berühmten Blauen Lagune ausgiebig entspannt werden. Eine richtig tolle, detaillierte Tagestour mit allen Sehenswürdigkeiten von Reykjanes haben wir auch in unserem Blog zusammengestellt.
8. Ostisland: Von Egilsstaðir zur Schlucht Studlagil
Eine der schönsten Ausflüge im Osten von Island startet in Egilsstadir, der größten Stadt der Region, die am 53 Quadratkilometer großen See Lagarfljót liegt. An dessen Ostufer entlang geht es zunächst auf der Straße 931 zum Hallormsstaðaskógur, Islands größtem Wald, wo es sich übrigens prima wandern lässt. Während der Fahrt laden zahlreiche Picknickplätze immer wieder zum Anhalten und Verweilen ein – und zum Ausschau halten: Schließlich soll im Lagarfljót ein Seeungeheuer namens Wyrm oder Lagarfljótsormur leben. Ähnlichkeiten mit Nessie sind nicht ausgeschlossen … Nach Überquerung der Brücke über den See kann das Auto schließlich geparkt werden – hier startet die kurze Wanderung zum grandiosen Hengifoss, dem vierthöchsten Wasserfall von Island.
Aus 118 Meter Höhe und vor einer einmaligen Kulisse aus leuchtend roten Tonstreifen und hartem Basalt stürzt das Wasser in einen beeindruckenden Canyon. Nach der Rückkehr zum Parkplatz geht es entlang des Westufers des Lagarfljót Richtung Norden und dann über ein Teilstück der Ringstraße bis zur beeindruckenden, von Basaltsäulen gesäumten Schlucht Studlagil.
Und wer am Ende des Tages erschöpft ist von all den Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, der kann die müden Muskeln im Freibad von Egilsstadir oder in den Vök Baths entspannen, deren mit heißem Wasser gefüllte Pools in einem See schwimmen.
9. Baden, Wandern, Staunen: Von Reykjavík nach Landmannalaugar
Reykjavík ist nicht nur als Stadt unbedingt einen Besuch wert , sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für tolle Tagestrips. Und eine der schönsten Ausflüge von der Hauptstadt aus ist ohne Frage der nach Landmannalaugar, jene geothermische Oase im südlichen Hochland, die als eine der beeindruckendsten Gegenden Islands zählt.
180 km östlich von Reykjavík liegt das unter Naturschutz stehende Areal, das nur in den Sommermonaten und auch da nur mit Allradfahrzeugen befahrbar ist (alles über die tagesaktuellen Zustände der Hochlandpisten finden sich HIER . In Landmannalaugar ist wirklich alles dabei – grandiose Sehenswürdigkeiten und abenteuerliche Aktivitäten, tiefe Vulkankrater, majestätische Rhyolithberge mit erstaunlich buntem Gestein, glitzernde Bergseen, Obsidianströme, heiße Quellen und natürliche Hotpots zum Entspannen sowie ein Netz von tollen Wanderwegen.
Am bekanntesten ist der Trekkingpfad Laugarvegur, der über Berge und Gletscher bis an die Südküste zum Skogafoss führt.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, von der Hauptstadt nach Landmannalaugar zu kommen: mit dem Hochland-Bus, einer Superjeep-Tour oder dem eigenen 4x4 Mietwagen. Bei Letzterem ist auf jeden Fall die Anfahrt über die F225 aus Richtung Westen zu empfehlen, die am Vulkan Hekla vorbeiführt und bei der einige Flüsse zu durchqueren sind.
10. Stadt, Land, Wasserfall: Von Reykjavík zum Hraunfossar
Den Hauch der isländischer Geschichte spüren und dabei beeindruckende Landschaft bewundern, danach ein bisschen Hochland genießen, später einen der schönsten Wasserfall von Island bestaunen und schließlich in einem warmen Hotpot oder Schwimmbad entspannen. Klingt gut? Dann ist die folgende Tagestour, einer der vielen Ausflüge, die sich prima von Reykjavík aus starten lassen, ideal.
Von der Hauptstadt geht es zunächst Richtung Norden in den Nationalpark Thingvellir , wo BesucherInnen zwischen den tiefen Erdspalten wandern können. Weiter geht es in das Tal Kaldidalur („kaltes Tal“) im südlichen Hochland über die Hochlandpiste 550, die Kaldadalsvegur, für die ein 4x4 Wagen empfehlenswert, aber nicht vorgeschrieben ist. Über sie erreicht man auch den spektakulären Hraunfossar und kann anschließend entweder im Geothermalbad Krauma in Reykholt, oder, dann schon wieder auf der Rückfahrt, im neuen Hotpot in Husafell entspannen. Weiter geht es dann Richtung Westen bis nach Borgarnes und von dort auf der Ringstraße zurück nach Reykjavík.
Tagestrips in Island: Am besten vom eigenen Ferienhaus aus
Übrigens: Ausflüge und Tagestouren in Island machen im eigenen Rhythmus und mit der eigenen Auswahl an Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten natürlich am meisten Spaß. Ideal als Basis ist daher ein hübsches Ferienhaus, von dem aus die Touren individuell geplant werden können und in dem man es sich abends richtig gemütlich macht.
Fotos: Thomas Linkel (17), Carina Pilz (3), unsplash: Khamkeo Vilaysing (2), Connor Wilkins (1), Chris Liverani (1), Tamara Bitter (1), Bastien Junod (1)