Von Keflavík bis an die südöstliche Spitze von Island sind es genau 500 Kilometer. Und wer zunächst die Hauptstadt Reykjavík entdecken will und sich erst danach auf einen Roadtrip in den Süden begibt, hat trotzdem bis Höfn noch 450 Kilometer vor sich. Allerdings solltet ihr von Reykjavík aus unbedingt einen Umweg über den Golden Circle machen, die bekannteste Rundreise in Island.
Erstes Highlight nach den Gepäckbändern
Bevor ihr aber dorthin startet, liegt schon das erste Highlight auf dem Weg von Keflavík nach Reykjavík, die berühmte Blaue Lagune. Entweder nehmt ihr bereits hier ein Bad im heißen Wasser oder ihr besucht den eindrucksvollen Infinity Pool der Sky Lagoon in Kópavogur, die nur eines von vielen tollen Schwimmbädern in Island ist.
Reykjavík muss sein
Für die Hauptstadt selbst solltet ihr euch ein bis zwei Tage Zeit nehmen, unser Blogbeitrag nennt euch die Must-Sees von der Hallgrímskirkja über die Boutiquen- und Design-Szene am Laugarvegur bis hin zur Konzerthalle Harpa und dem angesagten Alten Hafen mit seinen Restaurants, Galerie, Bars und Museen.
Erdspalten und Geschichte im Nationalpark Thingvellir
Wenn ihr die Hauptstadt erkundet habt, dann verlasst ihr die Ringstraße für einige Kilometer nach Norden und biegt dann bei Mosfellsbaer auf den Golden Circle Richtung Osten ab. Einige Kilometer später wartet der Nationalpark Thingvellir mit seinen breiten Erdspalten auf euch. Dort könnt ihr am See Thingvallavatn entlangwandern, wo sich vor mehr als 1.000 Jahren das erste Parlament der Welt, das Althing, versammelte, oder in der Silfra-Spalte zum Schnorcheln oder Tauchen gehen
Der springt immer: Geysir Strokkur
Wenn ihr den Nationalpark verlasst und weiter nach Osten fahrt, erreicht ihr bald den Namensgeber aller Springquellen dieser Welt, den Geysir Strokkur. Passt auf, aus welcher Richtung der Wind weht, damit ihr keine kochendheiße Dusche bekommt, und fahrt dann noch ein paar Kilometer weiter bis zum Goldenen Wasserfall Gullfoss.
Hier gibt´s eher eine kalte Dusche, aber dafür sehr häufig einen oder sogar mehrere Regenbogen, die dem Wasserfall auch seinen Namen verliehen haben. Der Golden Circle führt euch dann weiter Richtung Süden und über den uralten Bischofssitz Skálholt, wo ihr im Café neben der Kirche hausgemachte Kuchen probieren könnt.
Selfoss ist einen Stopp wert
Sobald ihr die Ringstraße erreicht, könntet ihr nur ein paar Kilometer weiter westlich die Kleinstadt Selfoss besuchen oder an der der Südküste entlang bis zum nächsten landschaftlichen Höhepunkt, dem Seljalandsfoss, fahren.
Hvolsvöllur im Süden
Wenn ihr etwas mehr Zeit habt, dann empfehlen wir euch in Hvollsvöllur unbedingt erstens einen Besuch im interaktiven Lava Centre, wo ihr alles über Vulkane und Vulkanausbrüche in Island erfahrt, und danach einen kurzen Spaziergang am Gluggafoss, nördlich des gewaltigen Gletscherflusses Markarfljót.
Diesen weniger bekannten, aber trotzdem sehr schönen Wasserfall erreicht ihr über die Straße 261 ab Hvolsvöllur. In dieser Gegend findet ihr auch tolle Ferienhäuser, manche sogar mit Blick über weites Farmland bis hin zum Meer.
Spaziergang hinter den Wasserfall
Nur einige Kilometer Luftlinie Richtung Süden befindet sich der Seljalandsfoss. Was ihn so außergewöhnlich macht, ist die Möglichkeit, hinter dem Wasserfall zu wandern und zwischen den Wasserschleiern hindurch auf die weite Flussebene der Markarfljót zu schauen.
Wenn ihr mit einem großen 4x4-Fahrzeug unterwegs seid und eine Region zum Wandern sucht, dann könntet ihr vom Seljalandsfoss aus in das Tal hineinfahren und die Region von Thórsmörk zwischen den Gletschern Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull erkunden.
Vulkanausbruch legt Flugverkehr lahm
Den 1.651 Meter hohen Eyjafjallajökull kennt ihr vielleicht noch vom Vulkanausbruch im Jahr 2010: Nach dem Ausbruch des Stratovulkans unter dem Gletscher brachte seine kilometerhohe Aschewolke den Flugverkehr zwischen Europa und Nordamerika für mehrere Tage zum Erliegen und seine Aussprache NachrichtensprecherInnen zur Verzweiflung.
Ab hier beginnt auch der Katla UNESCO Global Geopark, wo ihr immer wieder auf Schautafeln stoßen werdet, die euch die geologischen Besonderheiten dieses weltweit einzigartigen Gebiets näherbringen.
Tiefer in den Süden
Ihr könnt eine geführte Tour auf den Gletscher buchen oder einfach die Ringstraße an der Südküste weiter entlangfahren. Bevor ihr den nächsten spektakulären Wasserfall erreicht, passiert ihr Bauernhöfe, hohe Felswände, von denen immer wieder kleine Rinnsale stürzen, und Lavahöhlen wie Rútshellir, die früher als Schafunterstand oder Vorratskammer dienten.
Bei gutem Wetter seht ihr im Süden die Westmännerinseln. In der Nähe des Seljalandsfoss liegt ein Flugfeld, von dem aus Rundflüge dorthin starten.
Wasserfall und Heimatmuseum
Wenn ihr keine Lust auf Luftlöcher habt, dann nehmt euch besser Zeit und erkundet die Region rund um den Skógafoss. Neben dem beeindruckenden Wasserfall solltet ihr das Heimatmuseum von Skógar besuchen, die Torfhäuser näher erkunden und über 6.000 Artefakte bewundern, die bis in die Wikingerzeit datieren.
60 Meter pure Wasserkraft
Der Skógafoss ist mit 60 Meter Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle im Süden von Island. Eine Legende sagt, dass der Siedler Thrasi seinen Goldschatz hinter dem Fall versenkt haben soll. Mutige versuchen immer wieder, so nah wie möglich an den tosenden Fall heranzukommen, aber mehr als eine kräftige Dusche springt dabei nicht heraus. Ihr solltet euch unbedingt mehr Zeit nehmen und den Wanderweg rechts vom Wasserfall gehen.
Plattform über dem Wasserfall
Oberhalb des Skógafoss wurde eine Holzplattform gebaut, von der ihr einen atemberaubenden Blick über den majestätischen Wasserfall nach Süden bis zum Atlantik habt. Von der Plattform führt euch der Wanderweg flussaufwärts, und obwohl auf den nächsten Kilometern noch einige spektakuläre Wasserfälle liegen, gehen die wenigsten Besucher weiter.
Aber wie wäre es an einem sonnigen Tag mit einem Picknick mit Blick auf das tief eingeschnittene Tal der Skógá, umgeben von Schafen und blühenden Wiesen? Unser Tipp: Plant mindestens 3 Stunden für das Areal rund um den Skógafoss ein. Falls ihr in der Nähe ein Ferienhaus sucht, dann schaut euch doch einmal hier um.
Das berühmteste Flugzeugwrack von Island
Wenn ihr zurück auf der Ringstraße seid, um weiter an der Südküste entlangzufahren, könnt ihr eure Jacken gleich anlassen. Ein paar Minuten nach Skógar erreicht ihr rechts der Straße einen Parkplatz.
Von hier steht euch ein ca. 50-minütiger Fußmarsch über den schwarzen Lavasand des Sólheimasandur bevor, nach dem ihr auch schon ein weiteres Instagram-Highlight im Süden erreicht: das Wrack einer im Jahr 1973 aus Mangel an Treibstoff notgelandeten DC-3 der US Navy. Wenn ihr ganz früh unterwegs seid, könntet ihr dort sogar alleine sein und das Fotomotiv, silberfarbenes Wrack auf Schwarz und Selfie, in Ruhe in Szene setzen.
Gletscherzunge als Gradmesser des Klimawandels
Wenn ihr keine Lust auf Flugzeuge habt, dann nehmt nach Skógar die erste Abzweigung nach links, Richtung Norden, und fahrt bis zur Gletscherzunge des Sólheimajökull. Hier könnt ihr eine Tour mit Guide und Steigeisen auf den Gletscher buchen oder selbst auf den Wegen bis zum Gletscher spazieren.
Der Sólheimajökull, der ein Teil des Plateaugletschers Mýrdalsjökull ist, wird seit vielen Jahren von Glaziologen beobachtet und regelmäßig vermessen. Die Klimaerwärmung ist für das starke Abschmelzen und den deutlich sichtbaren Rückgang der Gletscherzunge verantwortlich. Noch vor weniger als 100 Jahren lag die Gletscherzunge des Sólheimajökull dort, wo sich heute der Autoparkplatz befindet.
Ein Felsenbogen für Vögel und Flieger
Weitere 15 Minuten Fahrtzeit später solltet ihr unbedingt auf der Straße 218 einen Abstecher nach Süden zur 120 Meter hohen Landzunge von Dyrhólaey machen. Von oben habt ihr einen atemberaubenden Ausblick auf den Atlantik und einen endlos scheinenden Sandstrand, der sich von hier fast bis nach Skógár erstreckt.
Tausende Seevögel, unter anderem auch der Wappenvogel von Island, der Papageientaucher, nisten in den Felshöhlen der Klippe, sitzen auf schmalsten Felsvorsprüngen und füttern ihren Nachwuchs mit Fisch aus dem Meer. Dyrhólaey bedeutet übersetzt „Türloch“ - der Name stammt vom gewaltigen Felsbogen, den das Meer über die Jahrtausende aus der Landzunge gefräst und durch den sogar schon ein waghalsiger Pilot sein Kleinflugzeug gesteuert hat.
Schwarzer Traumstrand
Wenn ihr glaubt, jetzt habt ihr ein wenig Zeit zum Durchatmen, dann habt ihr euch getäuscht. Wieder nur wenige Kilometer weiter wartet bereits der schwarze Sandstrand von Reynisfjara auf euch. Sollte euch das Kliff von Dyrhólaey zu windig gewesen sein, dann ist dieser Strand vielleicht eine gute Möglichkeit für ein Picknick. Aber achtet genau auf die Gefahrenschilder, damit ihr nicht von den gefährlichen Wellen des Atlantiks überrascht werdet! Wenn ihr das tut, dann gibt es kaum einen besseren Ort, um mit einem heißen Tee oder Kaffee das Tosen des Ozeans zu beobachten.
Basaltsäulen und starke Meeresströmung
Sobald ihr vom Parkplatz auf den Strand kommt, liegt linker Hand der Reynisfjall, ein 340 m hoher Tuffsteinberg, der durch einen Vulkanausbruch unter einem Gletscher entstand und um den Möwen mit lautem Geschrei kreisen. Besonders spannend und ein tolles Fotomotiv sind die gewaltigen Basaltsäulen am Fuß des Berges und die weiter östlich liegende Höhle Hálsanefshellir.
Passt bitte beim Besuch von Reynisfjara auf die Wellen auf und haltet euch vom Meer fern, in den letzten Jahren sind hier immer wieder Menschen von der Strömung erfasst worden und ertrunken!
Mystische Felsklippen im Meer
Aber natürlich ist dieser Strand an der Südküste von Island unbedingt zu besuchen und einen sehr langen Spaziergang wert! Ihr werdet feststellen, dass sich die allermeisten BesucherInnen nur ein paar Meter vom Parkplatz entfernt aufhalten, die Bastaltsäulen und die bis zu 66 Meter hohen Felsformationen Reynisdrangar draußen im Meer fotografieren und dann schon wieder ins Auto springen.
Weiter in den Süden
Wenn ihr nun auf der Ringstraße an der Südküste weiter nach Osten fahrt, passiert ihr das Dorf Vík und quert danach den Mýrdalssandur, das von vielen kleinen Wasserläufen durchzogene Schwemmgebiet des 1.493 Meter hohen Mýrdalsjökull.
Ganz besonders macht diesen Plataugletscher der aktive Vulkan Katla, der sich unter dem Eis befindet und in der Historie von Island immer wieder für schwere Verwüstungen gesorgt hat, Wissenschaftler gehen davon aus, dass seit der Besiedlung von Island mindestens 16 Ausbrüche der Katla stattgefunden haben, im Durchschnitt einer alle 40–60 Jahre.
Netflix-Serie „Katla“
Wenn ihr Interesse an diesem geheimnisvollen Vulkan und am Genre Mystery habt, dann streamt doch vor eurer Reise die Serie „Katla“ auf Netflix. Ein großer Teil wurde in Vík und der näheren Umgebung gefilmt, und ein Ausbruch der Katla spielt eine wichtige Rolle.
Größter Vulkanausbruch der jüngeren Geschichte
Sobald ihr die Ebene des Mýrdalssandur verlassen habt, durchquert die Ringstraße das beeindruckende Lavafeld von Skaftáreldahraun. Es stammt von einem der gewaltigsten Vulkanausbrüche in der jüngeren Geschichte. Im Jahr 1783 brachen die Lakagígar aus, eine Reihe von Vulkankratern, die ihr über eine Piste nur mit dem 4x4-Fahrzeug erreichen könnt. Dabei strömte ein gewaltiger Lavastrom aus, der als "Skaftá-Feuer" bekannt wurde.
Lava soweit das Auge reicht
Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies einer der von einem einzigen Ausbruch stammenden größten Lavaströme der Welt überhaupt ist. Die Ausdehnung des Lavastroms beträgt ca. 580 Quaratkilometer.
Schautafeln an einem Parkplatz mit Aussichtspunkt erzählen von den katastrophalen Auswirkungen auf das Leben in Island und Europa, wo die Menschen in Folge der gewaltigen Aschewolken ebenfalls unter schweren Ernteausfällen und Hungersnöten litten. Die Lakagígar sind Teil des Fjallabak-Nationalparks, Camping ist nur auf den ausgewiesenen Flächen erlaubt.
Über Pisten bis nach Landmannalaugar
Wenn ihr mit einem Jeep unterwegs seid, könntet ihr von hier über Pisten bis nach Landmannalaugar fahren oder den Mýrdalsjökull nördlich umrunden, um schließlich in der Nähe des Gluggafoss wieder in bewohntes Gebiet zu kommen. Aber seid vorsichtig und gut vorbereitet, im bergigen Gebiet des Fjallabak-Nationalparks gibt es keine Tankstellen, Dörfer oder Geschäfte.
Justin Bieber sorgt für Besucherboom an der Südküste
Wenn ihr aber weiter die Ringstraße Richtung Osten nehmt, werdet ihr das Dorf Kirkjubaejarklaustur erreichen. Auf dem Gemeindegebiet gibt es einiges zu sehen und zu erleben, egal, ob ihr euch für eine Wanderung oberhalb des Ortes, Wasserfälle oder Basaltsäulen interessiert. Besonders berühmt ist natürlich die Schlucht Fjadrárgljúfur, die durch Justin Biebers Video „I´ll show you“ weltweit Aufmerksamkeit erhielt und seitdem einen Besucherboom erlebt.
Genauso schön ist es aber, bei gutem Wetter den Wanderweg auf dem Plateau oberhalb des Dorfes zu gehen, der am Wasserfall Stjórnarfoss zurück in die Ebene kommt.
Durch ein riesiges Sandergebiet bis zum Nationalpark
Wenn ihr Kirkjubaejarklaustur verlasst, werdet ihr nach einigen Kilometern das imposante 688 Meter hohe Kliff Lómagnúpur passieren und dann in die Weite des Skeidarársandur fahren. Dieses Schwemmgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 1.300 Quadratmeter von der Gletscherzunge Skeidarárjökull, der ein Teil des Vatnajökull ist, bis zum Meer im Süden. Immer wieder werdet ihr nun kleinere und größere Flüsse überqueren.
Vulkanausbruch und Gletscherlauf
Weltbekannt wurde dieses Gebiet, als es im Jahr 1996 zu einem Vulkanausbruch im Grímsvötn unter dem Skeidarárjökull kam.
Dieser löste eine Gletscherschmelze und einen Gletscherlauf mit massivsten Überschwemmungen aus. Unter anderem wurde die Brücke Skeidarárbrú durch gewaltige Eisberge aus dem Gletscher zerstört, die in den grau-braunen Wassermassen mitgerissen wurden. Kurz bevor ihr zum Nationalpark Skaftafell gelangt, seht ihr alles, was von der Brücke damals übriggeblieben ist: zwei vollkommen verbogene Stahlträger im Sand, die als Denkmal an die Kräfte der Natur erinnern.
Der Nationalpark Skaftafell
Wenn ihr über die Ringstraße aus Westen kommt, seht ihr schon von Weitem ein bewaldetes Gebiet auf einem Berghang zwischen Gletscherzungen vor euch liegen: den Skaftafell-Nationalpark, der Teil des Vatnajökull-Nationalparks ist, dem zweitgrößten Nationalpark Europas.
In Skaftafell solltet ihr deshalb etwas Zeit für Touren einplanen: Vom kurzen Spaziergang zum Wasserfall Svartifoss bis hin zu Tageswanderungen auf den Berg Kristínartindar oder ins Morsárdalur-Tal ist alles möglich. Für absolute Bergfexe ist Skaftafell der optimale Ausgangspunkt einer Besteigung des Hvannadalshnúkur, der mit 2.110 m Höhe der höchste Berg in Island ist.
Immer weiter an der Südküste entlang
Wenn ihr genügend Zeit im Skaftafell-Nationalpark verbracht habt und weiter nach Osten reist, fahrt ihr immer wieder an Gletscherzungen des Vatnajöküll vorbei. Zu manchen führen kurze Stichpisten mit zum Teil atemberaubenden Picknickplätzen.
Einer der Höhepunkte eures Islandurlaubs wartet aber nicht allzu weit entfernt auf euch: die Gletscherlagune von Jökulsárlón. Falls ihr davor Lust auf eine kleinere Lagune habt, dann seht euch Fjallsárlón an. Auch hier treiben hausgroße, blau-weiß schimmernde Eisberge auf einem See und ihr könnt genauso wie bei Jökulsárlón eine Bootstour zu den Eisriesen unternehmen.
Highlight im Süden: Die Eisberge von Jökulsárlón
Die Lagune von Jökulsárlón ist seit ein paar Jahren Teil des Vatnajökull-Nationalparks. Das Becken, in dem sich die Lagune gebildet hat, wurde von der Gletscherzunge des Breidamerkurjökull, einem Teil des Vatnajökull, ausgeschürft.
Nehmt euch Zeit, um am Rand der Lagune einen ruhigen Platz zu finden und das einmalige Naturschauspiel zu genießen. Die großen Eisberge treiben manchmal mehrere Jahre auf dem stillen See, bis sie schließlich so weit abgeschmolzen sind, dass sie durch den kurzen Ausfluss ins Meer treiben können.
Der Diamond Beach
Je nach Strömung werden dann einige von ihnen wieder zurück an den schwarzen Lavasandstrand gespült, der seinem Namen „Diamond Beach“ besonders zum Sonnenaufgang, wenn die Eisberge in der Sonne gleißen, alle Ehre macht.
Die Hafenstadt Höfn wartet
Die letzte Etappe im Süden (ca. 80 km) verläuft zum großen Teil immer in Sichtweite der Gletscherzungen, die sich vom Plateaugletscher Vatnajökull ins Vorland schieben. Und nachdem ihr einige Bauernhöfe passiert habt, erreicht ihr das Küstenstädtchen Höfn. Hier könnt ihr übernachten, einkaufen, tanken oder einfach nur hervorragende Fish and Chips im Imbiss Hafnarbudin am Hafen speisen.
Der äußerste Südosten von Island
Frisch gestärkt solltet ihr euch aufmachen, um die Gegend des Vestrahorn, etwa 7 Kilometer östlich von Höfn, zu erkunden. Wenn ihr das Auto am Parkplatz stehen lasst, könnt ihr umsonst bis zum Sandstrand wandern und den Berg Vestrahorn bewundern. Wollt ihr mit dem Auto weiterfahren, dann müsst ihr dafür „Eintritt“ bezahlen.
Ihr könntet an der Ringstraße aber auch etwa 45 Kilometer weiter nach Osten fahren und an der Halbinsel Hvalnes bis zum Leuchtturm wandern, um von dort auf den Atlantik zu gucken. Von hier bis nach Reykjavík sind es - auf der Ringstraße immer an der Südküste entlang - genau 500 Kilometer. Vielleicht ist hier der perfekte Ort, um noch einmal das Erlebte im Süden von Island Revue passieren zu lassen.
Fotos: Thomas Linkel, Carina Pilz, Unsplash: Agnieszka Mordaunt, Bogdan Pasca, 66-North, Marc Szeglat, Mauro-Fabio Cilurzo